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Das Valganna-Tal und das Valmarchirolo-Tal auf zwei Rädern (Von Ganna nach Lavena Ponte Tresa oder Ferrera inmitten von Natur und Geschichte)

Zwölf Kilometer trennen die Badia di Ganna vom Städtchen Lavena Ponte Tresa. Eine einfach zu befahrene Strecke, auf der man ein Tal entdeckt, das von Seen, Wasserläufen, grünen Hügeln und interessanten historischen Denkmälern gekennzeichnet ist.

Der Radweg hat die Form eines Y: Von Ganna kommend, erreicht man nach ca. 3 km kurz vor der Gesenkschmiede von Ghirla eine Gabelung; rechts geht es weiter nach Ponte Tresa, links geht es 6 km bis nach Ferrera.

Der Radweg ist ein ausgezeichneter Vorwand für einen Abstecher in die grünen Täler mit ihren kunstgeschichtlichen Denkmälern und Naturschätzen.

Der Weg beginnt in Ganna, bei der Abtei Badia di San Gemolo, die gegen Ende des 11. Jh. errichtet und dem Heiligen geweiht wurde, der laut der Legende ganz in der Nähe von einigen Räubern niedergemetzelt wurde, als er als Pilger aus Nordeuropa die Voralpen in Richtung Rom überquerte. Die Abtei, die bis zum 16. Jh. als Kloster diente, bewahrt noch einen charakteristischen fünfeckigen Kreuzgang.

Nach einigen Kilometern gelangt man an den Lago di Ghirla, eine malerische Naturoase, von wo aus der Weg weiter zum gleichnamigen Maglio, einer der ältesten und am besten erhaltenen Gesenkschmieden der ganzen Provinz, führt. Sie verfügt über drei Räder, stammt aus dem 17. Jh. und war bis vor wenigen Jahren noch in Betrieb, bevor sie der Verband der Berggemeinden Valganna und Valmarchirolo erwarb. Heute ist sie als Mehrzweckraum für Ausstellungen und Meetings angelegt und häufig Ziel von Lehrausflügen.

Von diesem interessante Industriedenkmal gelangt der Radfahrer zu einem weiteren interessanten Zeugnis der lokalen Industriegeschichte: die ehemalige Straßenbahnlinie, die in der ersten Hälfte des 20. Jh. Varese mit Ponte Tresa verband und die heute auf einigen Kilometern dem Radweg gewichen ist. Entlang der Strecke stehen noch einige alte Jugendstil-Haltestellen.

Nach einer kurzen Strecke zieht die Natur wieder die Aufmerksamkeit des Besuchers auf sich: In Cadegliano Viconago erreicht man den Parco dell'Argentera, eine üppige Grünfläche mit Bächen, Wasserfällen, majestätischen Bäumen und alten Mühlen mit Wandmalereien.

Danach nimmt man die Strecke der ehemaligen Straßenbahnlinie wieder auf und nach 12 km kommt man schließlich nach Lavena Ponte Tresa, einer lebhaften Ortschaft an der Grenze zur Schweiz.

Die Route besteht aus einem gut organisierten Radweg und teilweise aus wenig befahrenen Ortsstraßen. Die Strecke verläuft bis auf die ungefähr 4 km lange Abfahrt (in Richtung Lavena Ponte Tresa) ziemlich eben.

Von der Abzweigung vor der Gesenkschmiede bei Ghirla kann man, wie bereits erwähnt, auch knapp 6 km bis nach Ferrera radeln. Der Radweg führt nach Cunardo, durch Wiesen, auf denen man im Winter Skilangläufern begegnet, nach Ponte Nativo di Cunardo, Fornaci und Camartino.

Von Fornaci geht es ziemlich steil durch den Wald nach unten; das Gefälle beträgt bis zu 10%, was die Rückkehr für nicht trainierte Radfahrer schwierig gestalten kann.