Santa Maria del Monte und die Schwarze Muttergottes
Wer nach Varese kommt erlebt ein einfach unvergleichliches Panorama. Unter einem Himmel von scheinbar endloser Weite in eine harmonische Naturlandschaft gebettet, liegt die Stadt inmitten einer weiten Grünfläche neben dem ruhigen Gewässer eines ursprünglichen Gletschersees mit den Voralpen und imposanten Alpen im Hintergrund. Von Varese aus sind mehrere Ausflüge in die Umgebung möglich. Eines der reizvollsten Ausflugsziele, das Landschaft und Spiritualität miteinander verbindet, ist zweifelsohne der Sacro Monte, der "Heilige Berg" von Varese. Er gehört zu den Jahr 2003 von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannten neun Sacri Monti in den Voralpen von Piemont und Lombardei. Der Sacro Monte von Varese ist wohl der faszinierendste Marienandachtsweg auf der ganzen Welt, ein in seiner Art einzigartiges Denkmal. Seine besondere Struktur spiegelt getreu das Konzept von "Askese" wider. Der Andachtsweg bis zum Gipfel ist der breiteste, der je an einem heiligen Berg angelegt wurde; dies, um den Aufstieg der Pilger zu erleichtern. Entlang des Pilgerwegs begegnet man 14 Kapellen. Am Hauptaltar der Wallfahrtskirche wird in einer Theke aus dem 18. Jh. eine dunkle alte Holzstatue aufbewahrt: Sie stellt die in den Himmel aufgefahrene Jungfrau, das letzte Geheimnis des heiligen Rosenkranzes, dar.
Das Panorama
Santa Maria del Monte (oder Sacro Monte - 883m) ist eine der nördlichen Anhöhen der Vareser Voralpen in unmittelbarer Nähe der Stadt. Die ehemals selbständige Gemeinde wurde 1927 Teil des Gemeindegebietes von Varese. Sie gehört zum Regionalpark Campo dei Fiori und beherrscht den Eingang verschiedener Täler gegen Norden und die Schweiz. Sie bietet ein eindrucksvolles Panorama auf die Bergkette der Seealpen, Kottischen, Grajischen, Penninischen, Lepontinischen und Rätischen Alpen sowie die Voralpen (Massive: Argentera, Monviso, Rocciamelone, Levanne, Gran Paradiso, Bergkette des Monte Rosa, Rheinquellhorn, Monte Disgrazia). Gegen Süden erblickt man die Poebene, aus der sich der nördliche Appenin erhebt, sowie die Seen von Varese, Comabbio, Monate und den Lago Maggiore.
Die Via Sacra
Um 1604 entstand die Via Sacra, der Andachtsweg der Rosenkranzkapellen, als der Kapuzinermönch G. Battista Aguggiari die Äbtissin Tecla Maria Cid überzeugte, einen Pfad aus Steinpflaster zu legen, der den steilen Berghang hinaufführen sollte, und entlang des Weges vierzehn Kapellen zu errichten, die die Geheimnisse des Rosenkranzes darstellen sollten. Das Unterfangen, an dem auch die Bevölkerung mitwirkte, dauerte das ganze 17. Jh. lang. Unter den Mitarbeitern waren begabte Architekten und Bildhauer, wie z. B. Bussola, Prestinari, Silva, und Maler wie Nuvolone, die Brüder Recchi und P.F. Mazzuchelli ("der Morazzone"). Das Projekt stammte vom Architekten Giuseppe Bernascone.
Die Wallfahrtskirche
Die Wallfahrtskirche steht für das glorreiche Geheimnis der Krönung Mariens und wurde zum Schutz gegen die aus dem Norden der Alpen kommenden Häresien errichtet. Die Außenseite der Kirche wurde im Renaissancestil errichtet, im Inneren hingegen finden wir Barockausführungen. Bekannt ist die restaurierte Holzstatue der Jungfrau Maria, die von den Wallfahrern verehrt wird. Die Malereien der Schiffe sind Werk von Künstlern (Fiammenghino, Ghianda und Brüder Lampugnani). Im Jahr 1900 führte der Bildhauer L. Pogliaghi am Taufbecken und an der Decke des Hauptaltars Arbeiten aus. Nennenswert sind auch der Chor und die Orgel.
Die Schwarze Muttergottes
Der Pfad, der sich an den vierzehn Kapellen des Sacro Monte von Varese vorbei führt, erreicht noch heute seinen Höhepunkt in der Betrachtung des alten Bildnisses der Schwarzen Muttergottes, seit jeher vielbesuchtes Ziel andächtigen Pilgertums. Die Bewohner von Varese verehren die Muttergottes-Statue sehr, aber sie ist auch im Rest der Diözese bekannt. Sie erinnert auch an den Hl. Ambrosius: Eine alte Tradition besagt, dass die Kirche auf dem Sacro Monte im Jahr 381 vom Mailänder Bischof Ambrosius gegründet worden sei, und zwar im Gedenken an die Besiegung der arischen Häresie. Die am Hauptaltar ausgestellte Statue wurde sehr sorgfältig restauriert.
Die Museen des Sacro Monte
Der Sacro Monte zählt auch zwei Museen zu seinen Kunstschätzen:
Das seit kurzem restaurierte Museo Baroffio e del Santuario (www.museobaroffio.it) es enthält neben den alten Sammlungen des Wallfahrtsortes auch solche, die ihm im Jahr 1929 vom Baron Baroffio dall'Aglio übergeben wurden. Das Museum beherbergt Gemälde, Skulpturen, Miniaturenkodexe, Medaillen, Keramiken, Antependien und Paramente, die ihm im Lauf der Jahrhunderte geschenkt wurden. Es gibt auch eine Sektion mit zeitgemäßer Sakralkunst.
Das inzwischen leider geschlossene Museo Pogliaghi befindet sich in der Villa wo der Mailänder Künstler Lodovico Pogliaghi bis zu seinem Tod im Jahr 1950 lebte. Es beinhaltet Zeugnisse des eklektischen Lebens des Künstlers, Malereien aus dem 16. und 17. Jh., archäologische Fundstücke, Werke aus Renaissance und Barock und außerdem ägyptische Sarkophage, das Zimmer des Schah von Persien und einen Abdruck vom Tor des Mailänder Doms.
Informationen: www.sacromontevarese.it
Das Panorama
Die Via Sacra
Die Wallfahrtskirche
Die Schwarze Muttergottes
Die Museen des Sacro Monte
Das seit kurzem restaurierte Museo Baroffio e del Santuario (www.museobaroffio.it) es enthält neben den alten Sammlungen des Wallfahrtsortes auch solche, die ihm im Jahr 1929 vom Baron Baroffio dall'Aglio übergeben wurden. Das Museum beherbergt Gemälde, Skulpturen, Miniaturenkodexe, Medaillen, Keramiken, Antependien und Paramente, die ihm im Lauf der Jahrhunderte geschenkt wurden. Es gibt auch eine Sektion mit zeitgemäßer Sakralkunst.
Das inzwischen leider geschlossene Museo Pogliaghi befindet sich in der Villa wo der Mailänder Künstler Lodovico Pogliaghi bis zu seinem Tod im Jahr 1950 lebte. Es beinhaltet Zeugnisse des eklektischen Lebens des Künstlers, Malereien aus dem 16. und 17. Jh., archäologische Fundstücke, Werke aus Renaissance und Barock und außerdem ägyptische Sarkophage, das Zimmer des Schah von Persien und einen Abdruck vom Tor des Mailänder Doms.
Informationen: www.sacromontevarese.it