Zentrum der Langobarden und Kulturerbe der Unesco
In der Nähe von Castelseprio, in einer bewaldeten Gegend, durch die der Fluss Olona fließt, findet man noch Spuren des antiken Sibrium, das seit der Römerzeit dank seiner besonderen geo-morphologischen Verhältnisse ein wichtiger strategischer Ort war. Mit der Zeit entstanden befestigte Siedlungen, militärische und religiöse Bollwerke, die den Höhepunkt ihrer Verbreitung in langobardischer Zeit erreichten - Emblem eines Langobardorum Imperium, das über 200 Jahre dauerte und sich durch die Errichtung imposanter Bauwerke auszeichnete. Im Gebiet, das vom Fluss Olona und dem Simplonweg durchquert wird, kann man noch heute interessante archäologische Fundstätten sehen, ebenso wie kleine Kirchen und eindrucksvolle Klöster mit raffinierten Malereien: Castiglione Olona, Torba, Cairate, Arsago Seprio und das Castrum von Castelseprio, in dem sich bedeutende Beispiele von Militärarchitektur befinden. Dort, außerhalb der Mauern in der vom hochmittelalterlichen Städtchen besetzten Zone, befindet sich die bekannte Kirche S. Maria Foris Portas, auf deren Wänden uns einer der ältesten gemalten Texte des gesamten Hochmittelalters erhalten wurde. Auch die Geschichte von Tradate steht mit jener des Contado del Seprio in Verbindung. Die eine erblühte, als die andere im Niedergang begriffen war. Die Route schafft einen Einblick in die religiösen Hinterlassenschaften und in die nahe industrielle Vergangenheit der Stadt, heute in Kulturzentren umgewandelt. Das Ende der Route führt noch einmal weit in die Vergangenheit zurück, und zwar in Cairate, einem sehr alten Zentrum, das bereits im 3. Jh. v. Chr. entstand. Sein Mittelpunkt ist das geheimnisvolle Kloster Santa Maria Assunta, das um 737 gegründet und zum heutigen Zeitpunkt komplett renoviert und umstrukturiert wird.
Unesco-Weltkulturerbe
Das Castrum Castelseprio wurde im Juni 2011 zusammen mit der Kirche Santa Maria Foris Portas und dem Kloster von Torba in die Listen des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen, als Teil der Serie "Die Langobarden in Italien, Orte der Macht (568-774 n. Chr.)", unter dessen Titel die wichtigsten Monumente der Langobarden auf italienischem Gebiet zusammenfasst werden.
Santa Maria Foris Portas
"Foris Portas" bedeutet "außerhalb der Tore", also außerhalb der Mauern des Castrum. Dies ist eines der Merkmale der Kirche der Hl. Maria. Sie ist ein authentisches Schmuckstück langobardisch-byzantinischer Kunst. Das zum heutigen Zeitpunkt entweihte Gebäude birgt in seinem Inneren die vielleicht älteste Malerei des Varesotto. Der unbekannte Künstler malte in der Apsis die Geschichten der Jungfrau Maria aus den apokryphen Evangelien.
Das Motorradmuseum in Tradate
Im Jahr 1905 ließ Corrado Frera das Fabrikgebäude von Via Zara bauen, um dort seine wachsende Mechanikerwerkstatt für den Bau und die Montage von Fahrrädern und Motorrädern unterzubringen. Die Gebäude sind von der Gemeindeverwaltung saniert und restauriert worden und beherbergen heute das Museum und die neue Stadtbibliothek.
Unesco-Weltkulturerbe
Santa Maria Foris Portas
Das Motorradmuseum in Tradate