Das Kloster von Cairate
Im Gebiet des ehemaligen Contado del Seprio befindet sich das Benediktinerkloster Santa Maria Assunta. Es wurde um 737 von Manigunda, einer langobardischen Adeligen des Königshofs von Pavia, gegründet, die nach einer Heilung ein Gelübde einlöst. Das erste glaubwürdige Dokument, in dem das Kloster erwähnt wird, ist eine Bulle von Papst Johannes VIII aus dem Jahr 877, in dem die außerhalb der Diözese befindlichen Klöster von Cairate und Sesto Calende dem Bischof von Pavia zugeteilt werden. Laut Tradition machte Barbarossa in der Nacht vor der Schlacht von Legnano mit seinem Heer in der Ebene von Cairate Rast und wurde im Gästehaus bewirtet. Nach der Zerstörung von Castelseprio im Jahre 1287 wuchs der Einfluss von Mailand, zuerst mit der Familie Torriani und anschließend mit den Visconti. Diese neue Situation ist auch im Kloster durch die Präsenz von gemalten und gemeißelten Wappen der Visconti neben denen der Familie Cairati dokumentiert. Auch im Dorf gab es eine Residenz der Visconti, die als "das Schloss" bekannt war und anschließend vom Feudalherren bewohnt wurde. Nach den Visconti gewährten auch die Sforza dem Kloster Privilegien. Während der Umbauarbeiten des Gebäudes in Folge der im Konzil von Trient festgelegten Regeln erhielt die Klosterkirche ein neues architektonisches Kleid und wurde mit Fresken von Aurelio Luini dekoriert. In einem Nebenzimmer befinden sich noch ältere Fresken, welche auf ca. 1480 datiert werden, deren Stil und Inspiration jedoch ohne Zweifel mittelalterlich sind. Wahrscheinlich sind sie das Werk junger Künstler, die im nahen Castiglione Olona beschäftigt waren, welches zu jener Zeit eine Quelle der Kunst der Spätgotik und Renaissance war.
Der Sarkophag von Manigunda
Die von der Provinz Varese durchgeführten Restaurations- und Sanierungsarbeiten am Kloster von Cairate haben wertvollen Fresken ihren einstigen Glanz zurückgegeben. Bei dieser Gelegenheit wurde ein noch heute zu sehender Sarkophag mit den sterblichen Überresten einer "reich bekleideten" Frau gefunden, von der man annimmt, dass es sich um die Klostergründerin Manigunda handelt.
Das Fresko von Aurelio Luini
Berühmt ist das Werk von Aurelio Luini, Sohn des noch bekannteren Bernardino. Das Fresko von Luini wurde unter Zusammenarbeit mit der Mailänder Behörde für Umwelt und Architektur von der Mauer gelöst, um restauriert und anschließend wieder an seinem ursprünglichen Platz angebracht zu werden. Das majestätische Werk (mit Ausmaßen von 14 Metern Höhe und 9 Metern Breite) ist das bedeutendste der bekannten Werke des Aurelio Luini.
Der Sarkophag von Manigunda
Das Fresko von Aurelio Luini