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Die Steinbrüche von Viggiù

Das Vorkommen von Kalk- und Sandsteinfelsen in Viggiù hat in den vergangenen Jahrhunderten auf einschneidende Weise zur blühenden Entwicklung dieses Ortes im Valceresio-Tal beigetragen.

Die Steingewinnung und -verarbeitung in den Steinbrüchen von Viggiù ist seit den ersten Jahren des 14. Jahrhunderts dokumentiert.

Einige Notariatsakte aus dieser Zeit belegen eine blühende und weit verbreitete Gewinnungs- und Verarbeitungstätigkeit, zeitgleich mit der Entstehung und Verbreitung der Gotik in Italien, als die Steinmetze aus Viggiù (die "Picasass") die Qualität dieses Gesteins entdeckten. Es ist leicht zu bearbeiten und gleichzeitig witterungsfest und somit bestens für die Herstellung dekorativer Architekturelemente und Skulpturen geeignet. In dieser Zeit wurde Viggiù zur blühenden Stadt und zum Sitz von Werkstätten, die von Steinhauer- und Marmorsteinmetzfamilien betrieben wurden.

Der im Gebiet von Viggiù gewonnene Stein kennt zahlreiche verschiedene Ausformungen: Es gibt den "feinkörnigen aschgrau-rosa Oolith-Calcarenit" und den "grobkörnigen Calcarenit", die man in beinahe allen Steinbrüchen der Gegend finden kann, während der "extrafeine Calcarenit" und der "Piombina", ein kompakter Kalkstein, ausschließlich in den Steinbrüchen der Fraktion Piamo vorkommen. Zu diesen Gesteinstypen zählt zudem der "Fior di Sant' Elia", ein Kalkstein mit hellen Farbtönen, der dem rosa Kalkstein von Arzo ähnlich ist und beinahe ausschließlich an den südöstlichen Hängen des Sant'Elia-Hügels vorkommt.

Der Sandstein, der im Laufe der vergangenen Jahrhunderte zum Reichtum von Viggiù beigetragen hat, kommt vor allem im Westen, unterhalb des Ortes vor, in den Fraktionen Val di Borgo, Valera, Piamo und Tassera.

Die Landschaft um Viggiù ist noch heute durch ihre malerische Schönheit geprägt. Große quadratische Sandsteinpfeiler, die aussehen wie große Laubengänge, geben dem Landschaftsbild einen besonderen Reiz.