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Der Monte San Giorgio

Die UNESCO hat das paläontologische Gebiet des Monte San Giorgio im Valceresio-Tal, ein paar Kilometer nordöstlich von Varese, zum UNESCO-Weltnaturerbe der Menschheit ernannt. Diese große Fundstelle ist besonders reich an marinen Wirbeltier-Fossilien aus der Zeit des Trias (vor 240 Millionen Jahren). Die Bekanntheit des Monte San Giorgio ist auf die zahlreichen Fossilienschichten zurückzuführen, die einen Zeitabschnitt von 10 Millionen Jahren umfassen. Es handelt sich um mehr als 80 Fisch- und 30 Reptilienarten sowie Ammoniten, Krebstiere, Insekten und Pflanzen. Die grenzüberschreitende UNESCO-Welterbestätte befindet sich auf italienischem und auf schweizerischem Territorium; ihre Einzigartigkeit liegt jedoch in der Geologie und in den Fossilien, die sich wohl kaum die Frage nach der eigenen Staatsangehörigkeit stellen….


Die Fossilien von Besano
 
Die Fossilienvorkommen aus dem Mesozoikum sind ein enormer historischer Reichtum für das Gebiet um Besano.

Erst vor wenigen Jahren wurde im Gemeindegebiet von Besano das Fossil eines Wasserreptils aus dem Trias gefunden, dessen Alter mit etwa 235 Millionen Jahren datiert wurde. Diesem grandiosen Reptilienfund wurde der Name Besanosaurus gegeben. Er ist nicht das einzige Fossil, das in dieser Gegend des Luganer Sees gefunden wurde: Bereits seit dem 19. Jh. weiß man, dass es im Gebiet zwischen Besano und dem Monte San Giorgio in der Schweiz ein großes Fossilienvorkommen gibt und es wurden bereits zahlreiche Funde gemacht.

Die Ortschaft Besano beherbergt unter anderem ein Fossilienmuseum, in dessen Ausstellungsräumen diese Funde von unschätzbarem Wert aufbewahrt werden. Darunter befinden sich Fossilien von Fischen, Meeres- und Landreptilien, Pflanzen und wirbellosen Tieren, die auf das Mesozoikum zurückgehen, genauer gesagt auf das mittlere Trias, als diese Gebiete zum großen Urmeer " Tethys" gehörten, dessen Rückzug zur Bildung der Alpenkette geführt hat.


Tintorina, die "Mücke" aus dem Trias
 
Der Monte San Giorgio ist zwar seit über 170 Jahren vorwiegend für seine Fisch- und Reptilienfossilien bekannt, wie für den Besanosaurus, einen bis zu 6 m langen Ichthyosaurier (Meeresreptil ähnlich einem Delphin); aber es sind wohl die kleineren Fossilien, deren hervorragender Konservierungszustand Bewunderung hervorruft. So wurde auf der Schweizer Seite ein Insekt mit perfekt erhaltenen Flügelchen entdeckt, welche noch das feine Nervensystem und Spuren einer deutlichen Färbung aufzeigen, die allerdings nicht mehr genau zu erkennen ist - schließlich sind 230 Millionen Jahre vergangen, seit die Tintorina auf einer der Inseln in der tropischen Lagune lebte, die später zum Monte San Giorgio wurde.